Eingewöhnung

Die Eingewöhnung verläuft bei mir nur noch grob angelehnt an das „Berliner Modell“*.

Die ersten 3 Tage sind die „Kennenlernphase“. In dieser Zeit kommt 1 Elternteil, bzw. Bezugsperson mit dem Kind in meine Einrichtung und verbleibt dort für 1 – 2 Stunden. In dieser Zeit nehme ich Kontakt mit dem Kind auf. Der Elternteil bleibt währenddessen mit im Kinderzimmer oder in Reichweite, verhält sich allerdings eher passiv.

Am 4. Tag startet der erste Trennungsversuch. Das Kind verabschiedet sich nach dem Bringen und bleibt für ca. 20 – 30 Minuten alleine bei mir. Wenn dies ohne längeres Weinen gemeistert wird, verlängert sich stetig die Betreuungszeit bis hin zum normalen Betreuungsumfang. Falls es doch bei der 1. Trennung zu längerem Weinen kommt, wird der Versuch abgebrochen und wir starten am nächsten Tag erneut.

Aber ACHTUNG: Die Eingewöhnung wird absolut individuell gestaltet!

Das Kind selbst bestimmt das Tempo. Die Eltern sollten von einer Eingewöhnungszeit von ca. 4 – 6 Wochen ausgehen.

Die Zeitangaben dienen nur als grobe Vorgabe, um eine gewisse Vorstellung zu haben, wie ich vorgehe.

Das Kind und seine Mutter/Vater/Bezugsperson sind bei mir im Fokus und ich versuche durch meine offene, liebevolle Art, dem Kind den Start bei mir so angenehm wie möglich zu gestalten und zeitgleich der Mutter/Vater/Bezugsperson die neue Situation zu erleichtern, in dem ich transparent arbeite, so dass einsehbar ist, was das Kind bei mir macht und wie es ihm geht. Durch kurze Nachrichten, Bilder oder Videos halte ich die Eltern gerade am Anfang immer auf dem aktuellstem Stand, damit auch sie sehen, dass es ihrem Kind gut geht und sie mir vertrauen können.

Denn nur durch eine gute Vertrauensbasis zwischen den Eltern und mir, kann sich auch das Kind gut eingewöhnen.

*Die phasenweise Eingewöhnung nach dem Berliner Modell
  • Grundphase: In der Grundphase begleitest Du Dein Kind in die Einrichtung und hältst Dich mit ihm wenige Stunden im Gruppenraum auf. In der dreitägigen Phase beobachtet die Erzieherin Dein Kind und nimmt vorsichtig, meist über Spielangebote oder über eine Beteiligung am Spiel des Kindes, Kontakt zu ihm auf. Deine Aufgabe ist es, Deinem Kind Sicherheit zu geben und es nicht zu drängen, mit anderen Kindern zu spielen oder sich von Dir zu entfernen. Zudem solltest Du nicht mit anderen Kindern spielen, denn Dein Nachwuchs muss das Gefühl haben, dass Deine Aufmerksamkeit nur ihm gilt und Du jederzeit da bist.
  • Stabilisierungs- und Trennungsphase: Nach dem Berliner Modell beginnt am vierten Tag die nächste Phase. In dieser versucht die Erzieherin, Deinem Kind beim Mittagessen zu helfen und mit ihm zu spielen, um so eine Vertrauensbasis aufzubauen. Du reagierst in dieser Phase nur dann auf Signale Deines Kindes oder greifst anderweitig aktiv ein, wenn Dein Nachwuchs den Erzieher noch nicht akzeptiert hat. Andernfalls besteht die Interaktion lediglich zwischen Erzieherin und Kind, Du bist sozusagen nur anwesend. Ebenfalls am vierten Tag erfolgt der erste Trennungsversuch. Du verabschiedest Dich von Deinem Kind, verlässt den Raum für ungefähr eine halbe Stunde, bleibst aber in der Nähe, damit Du bei Bedarf in den Gruppenraum geholt werden kannst. Die Reaktion Deines Kindes auf diese erste Trennung entscheidet über die Dauer der Eingewöhnungszeit. Verhält sich Dein Kind selbstständig und zeigt sich von der Trennung wenig irritiert, erfolgt eine ungefähr sechstägige Eingewöhnungsphase. Dabei werden die Zeiträume des Aufenthalts in der Einrichtung sowie die Zeiträume der Trennung allmählich vergrößert.
    Wenn Dein Kind bei der Trennung jedoch versucht, Dir zu folgen, wenn es weint und sich nicht von der Erzieherin trösten lässt, wird die Eingewöhnungszeit in der Regel auf etwa zwei bis drei Wochen verlängert.
  • Schlussphase: Die Stabilisierungsphase ist abgeschlossen, wenn Dein Kind ein erstes emotionales Band zur Erzieherin geknüpft hat. Dein Nachwuchs protestiert dann zwar eventuell noch gegen Deinen Weggang, lässt sich aber schnell von der Erzieherin trösten. In der Schlussphase hältst Du Dich nicht mehr im Kindergarten auf. Du bist aber jederzeit erreichbar, um in bestimmten Situationen für Dein Kind da zu sein, falls die Bindung zwischen Deinem Kind und der Erzieherin noch nicht ausreichend ist.

Das Berliner Modell gliedert den Verlauf der Eingewöhnung in mehrere Phasen. Vor der Aufnahme in den Kindergarten steht in der Regel ein ausführliches Aufnahmegespräch, in dem Du Dich vorab mit der Erzieherin über die Ernährung, Schlafgewohnheiten und das Spielverhalten Deines Kindes unterhältst.